Tierarztpraxis Leipzig-Lützschena

Michael Asperger, Dr. med. vet., MRCVS

Distanzimmobilisierung:

 

Wildtiere oder extensiv gehaltene Rinder und Pferde müssen oft aus der Distanz behandelt oder immobilisiert werden. Bei Entfernungen bis ca. 8 m verwende ich dafür das Blasrohr, dessen Vorteile in der geräuscharmen Anwendung und der geringen Auftreffwucht der Pfeile liegen. Das Injektionsvolumen ist allerdings auf 3 bis 5 ml beschränkt, was zumindest beim Großtier oft ein Begrenzungsfaktor für eine Medikation darstellt. Entfernungen bis zu 25 m lassen sich recht sicher mit dem Kaltgasgewehr überbrücken. Die Auftreffwucht der Gewehrpfeile ist nicht unerheblich, insbesondere wenn auch größere Volumina verschossen werden. Oberhalb von 25 m erhöht sich die Trefferungenauigkeit infolge der Windanfälligkeit der Pfeile überproportional, so daß ich nur in Ausnahmefällen über größere Distanzen schieße, auch wenn die theoretische Reichweite des Gewehres bei reichlich 40 m liegt. 

 

Eine spezielle Narkosekombination erlaubt es mir, auch die an sich schwer zu narkotisierenden Przewalskipferde und Wildesel zum Abliegen und in ein chirurgisches Toleranzstadium zu bringen, ohne dabei auf gefährliche, hochpotente Opiate zurückgreifen zu müssen.